Vorbereitung auf die Saison 2025/26

Nachdem die letzte Saison beendet war und die Planung für die kommende Saison startete, war vieles unklar. Mein langjähriger Teamkollege Nico Gauer beendete in Saalbach seine Karriere, und ich war nun alleine auf der Speedseite im Weltcup unterwegs. Dann wurde ich darüber informiert, dass aus Spargründen beim Skiverband mein Servicemann Christian Stalder in der kommenden Saison nicht mehr mit mir arbeiten wird. Zudem wurde mir mitgeteilt, dass ich einen sehr hohen Betrag für einen eigenen Trainer zahlen müsste, nach langen Gesprächen entschied ich mich, dieses Forderung abzulehnen.

Gleichzeitig erhielt ich die Kündigung meiner Anstellung als Leistungssportler vom Liechtensteinischen Olympischen Komitee. Das bedeutet einen grossen finanziellen Verlust, gerade in einer Saison, in der jeder Franken zählt und zusätzlich in einem Winter mit Olympischen Spielen.

 

Ich stand also vor einer Entscheidung: Beende ich meine sportliche Karriere mit meinen besten Weltcup-Resultaten und einer genialen Weltmeisterschaft in Saalbach oder probiere ich es nochmals und gehe diesen Weg auf eigene Kosten. Ich entschied mich fürs Weitermachen. Ohne Trainer und ohne Servicemann. Ich wusste, der Aufwand wird gross sein speziell im Speedbereich aber in manchen Bereichen war er sogar noch grösser als gedacht. Besonders die Skipräparation und die Organisation der Trainingsmöglichkeiten forderten viel Zeit und Energie.

 

Das Sommertraining verlief trotz des Mehraufwands am Computer und Telefon sehr gut. Ich konnte an die körperliche Leistungsfähigkeit vom letzten Jahr anknüpfen. Leider fiel die traditionelle Velotour in eine Grossstadt dieses Frühjahr aus, hoffentlich lässt sich das im nächsten Jahr nachholen.

 

Mitte Juli ging ich das erste Mal alleine am Stilfserjoch Skifahren. Anfangs ein ungewohntes Gefühl  ohne Trainer, aber mit den Tagen gewöhnte ich mich daran. Ich überlegte mir, Mitte August nach Chile zu reisen, aber da bis dahin kaum Schnee gefallen war, entschied ich mich für eine Vorbereitung in Saas-Fee und Zermatt. Mitte November reise ich dann nach Copper Mountain, um dort den letzten Feinschliff zu holen.

In Saas-Fee trainierte ich jeweils Riesenslalom und fragte bei ehemaligen Trainern nach Mitfahrgelegenheiten. Die Trainingstage waren ohne Trainer nicht ganz so produktiv, da ich das Feedback vom Videomaterial erst am Abend erhielt und so die Anpassungen erst am nächsten Tag umsetzen konnte.

In Zermatt durfte ich gegen einen Aufpreis mit der Schweizer Abfahrt und Super-G mit trainieren. Das Wetter war durch den Wind nicht immer optimal, aber dieses Jahr fiel der Schnee sehr früh, und wir hatten schon im September gute, harte Schneeverhältnisse das war ein klarer Vorteil. Meine Form ist aktuell noch nicht konstant, es gibt gute und weniger gute Tage.

 

 

Jetzt heisst es, nochmals zur Ruhe zu kommen, denn die letzten Monate waren sehr intensiv. Danach steht nochmals zwei Wochen Konditionstraining auf dem Plan, bevor ich am 11. November nach Amerika fliege. Dort absolviere ich die letzten Trainings, bevor die Saison in Copper mit einem Super-G und anschliessend in Beaver Creek mit zwei Abfahrten beginnt.

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